Studierende der HTA-FR im Einsatz für ein Spital in der Demokratischen Republik Kongo
Rund zwanzig Bachelorstudierende der Architektur arbeiten diese Woche an der Entwicklung und dem Bau von Ziegelherd-Prototypen für ein kongolesisches Spital. Sie sammeln dabei nicht nur wertvolle Erfahrungen im Mauerwerkbau, sondern entdecken gleichzeitig eine andere Kultur und Lebensweise, indem sie sich mit den zu berücksichtigenden lokalen Bedingungen vertraut machen: Zugang zu Baumaterialien, Energieversorgung, Ernährungsgewohnheiten, kulturelle und gesellschaftliche Aspekte, Funktionsweise des Spitals, gesundheitliche Aspekte usw. Sie lernen auch eine der ältesten Freiburger NGOs, den Verein AAHM, kennen, der dieses Jahr sein 32-jähriges Bestehen feiert.
Neue Küchen für das Spital in Monvu: eine dringende Notwendigkeit
Im Spital in Monvu kann man sich für die Verpflegung der Patientinnen und Patienten nicht auf eine Spitalküche verlassen. Es ist traditionell üblich, dass die Frauen für ihre hospitalisierten Angehörigen kochen. Das Spital stellt ihnen hierfür einen überdachten Raum mit veralteten Kochstellen zur Verfügung. Es ist dringend notwendig, die Küchen des Spitals zu sanieren, um den Frauen sowie den Kindern, die sie bei sich haben, einen besseren Gesundheitsschutz und mehr Komfort zu bieten. Aktuell verbringen sie Stunden in verrauchten Räumen, während sie hockend die Mahlzeiten für ihre Angehörigen zubereiten.
Ein Ziel des Projekts ist es, sauberere, weniger umweltschädliche und vor allem energieeffizientere Kochstellen zu entwickeln, um den Holzverbrauch zu verringern. Die Holzvorräte schwinden und der Preis für Holzkohle ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der Konflikte stark gestiegen. Auch Gas ist für die meisten Menschen unerschwinglich und die Voraussetzungen für die Erzeugung von Biogas sind nicht gegeben. Daher liegt ein besonderer Fokus auf der Energieeffizienz der neuen Herde.
Teilen von Know-how
Im Rahmen des Projekts werden zwei Ziegelherd-Prototypen entwickelt: einer aus Terrakottaziegeln und einer aus Lehmziegeln. Durch Tests wird ihre Energieeffizienz sichergestellt. Die Studierenden erstellen anschliessend die Baupläne, eine Materialkalkulation sowie eine Anleitung für die Umsetzung, die sie im Sinne des gegenseitigen Lernens mit den kongolesischen Maurern vor Ort teilen, die die Herdmodelle nach Bedarf weiterentwickeln können. Nach Abschluss des Baus der neuen Herde wird der Verein AAHM die Studierenden über das Ergebnis informieren.
AAHM – eine der ältesten NGOs in Freiburg
Der Verein «Association d’Aide à l'Hôpital de Monvu», der seit rund 30 Jahren in der Region tätig ist, wird die neuen Herde finanzieren. Nach Abschluss der Themenwoche in Freiburg wird das Projekt in Monvu fortgesetzt – mit dem Bau der neuen Herde sowie mit dem Ziel, dass die erworbenen Kenntnisse vor Ort weitergegeben und weiterentwickelt werden, damit das Know-how eine möglichst grosse Verbreitung findet.
Copyright Fotos: AAHM